Der Hochzeitsgast, der du nicht sein möchtest

Der Gast, der du nicht sein möchtest

Die Hochzeitssaison ist in vollem Gange und das bedeutet für mich als Wedding Planner, dass ich auf zahlreichen Hochzeiten unterwegs bin. Welches Verhalten von Gästen ich dabei miterlebe, lässt mich manches Mal innerlich die Augen rollen, manches überrascht mich und ab und an bin ich leider auch schockiert. Man möchte doch meinen, dass die Menschen eine Idee davon haben, wie man sich auf Hochzeiten verhalten sollte. Gibt es nicht eine gewisse Hochzeits-Etikette, die ähnlich einem ungeschriebenen Gesetzt wirkt? Anscheinend ist dies nicht der Fall.

Daher wird es Zeit, dass ich die „No Go’s“ niederschreibe und der Welt mitteile. Lieber Hochzeitsgast, diesen Artikel solltest du lesen! Hier meine wichtigsten Ratschläge, wie man sich als Gast auf einer Hochzeit verhält:

Nicht auf die Einladung reagieren

Jeder, der schon mal auch nur einen Tisch in einem Restaurant reserviert hat, weiß, dass die Planung erschwert wird, wenn man nicht einschätzen kann, wie viele Plätze man überhaupt benötigt.

Dann könnt ihr euch vorstellen, dass es bei einer Hochzeit noch schwerwiegender ist, nicht auf die Hochzeitseinladung zu antworten. Schließlich hängt davon nicht nur die Sitzordnung, sondern auch die Anzahl der gemieteten Stühle und Tische ab. Außerdem hat das Brautpaar sicherlich genug andere Dinge zu tun, als all seinen Gästen hinterher zu telefonieren. Meldet euch also bitte in dem vom Brautpaar gewünschten Zeitraum.
Solltet ihr Unverträglichkeiten haben, ist dies auch der richtige Zeitpunkt, um diese zu kommunizieren.

Nicht eingeladene Begleitung mitnehmen

Es kann ja sein, dass die neue Freundin bzw. der neue Partner, der bei der Einladung noch nicht erwähnt wurde (weil es ihn noch nicht gab) auf die Hochzeit mitgenommen werden möchte. Ist ja auch kein Problem, sofern ihr es mit dem Brautpaar vorab absprecht. Wie oben schon erwähnt, gibt es einen Grund, warum die Gästeanzahl abgefragt wird (mehr zum Thema Gästeliste findest du in dem Artikel “Der erste Schritt zur Gästeliste“). Das Brautpaar und auch ihr möchtet ja sichergehen, dass die Begleitung auch einen Sitzplatz und Essen bekommt. Daher: Bitte Änderungen beim +1 so früh wie möglich bekannt geben.

Jeans und Flipflops tragen

„Wie kommt man auf diese Idee?“ habe ich mich unlängst bei einer Hochzeit gefragt, als ich einen Hochzeitsgast in Jean und Flipflops erblickt habe. Es mag schon sein, dass manche Paare es casual mögen, aber meiner Meinung ist eine Hochzeit trotzdem ein besonderes Fest, bei dem man sich ganz einfach schicker als sonst anzieht. Dazu zählen meiner Meinung nach Jeans und Flipflops nicht.

Die wichtigste Faustregel ist: Ist ein Dresscode in der Einladung angegeben, dann haltet euch bitte daran. Ansonsten zieht euch etwas an, in dem ihr euch wohl fühlt (ich weiß, Jean und Flipflops sind bequem), aber das trotzdem einen festlichen Charakter hat. Solltet ihr euch unsicher sein, ruft doch am besten die Braut an und fragt sie nach ihrer Meinung – vielleicht nicht gerade am Hochzeitstag.

Ach, und weil mir das auch schon einige Male aufgefallen ist. Die Farbe Weiß ist für die Braut und eventuell die Brautmutter vorgesehen. Es ist nicht notwendig sich auf einer Hochzeit weiß zu kleiden (außer der Dresscode verlangt es).

Zuspät-Kommer

Den Hochzeitsgast, der es mit der Zeit nicht so ernst nimmt, gibt es ja immer wieder. Ob Stau, falsche Navi-Angaben oder die Kleiderwahl die Ursachen für das unpünktliche Erscheinen sind, sei mal dahingestellt. Fakt ist, zu spät zu kommen kann recht peinlich werden. Ganz besonders, wenn es die übrigen Hochzeitsgäste mitbekommen, sich umdrehen und einen anstarren. Noch unangenehmer wird es, wenn dadurch die Trauung gestört wird und sogar das Brautpaar mitbekommt, dass ein Nachzügler eingetroffen ist. Daher: Bitte plant ausreichend Zeit für die Anfahrt an. Zu frühes Erscheinen ist immer noch besser, dann geht sich sogar ein Drink vor der Trauung für euch aus.

Den Profi-Fotograf spielen

Spiele nicht den Profi-Fotografen, außer du bist einer 😉
Ganz ehrlich, es hat einen Sinn, warum das Brautpaar einen tollen Fotografen für seine Hochzeit engagiert. Diese Fotos werden definitiv besser als deine. Spare dir das Aufstehen, Hin- und Hergehen und womöglich noch das Stören der anderen Hochzeitsgäste, indem du versuchst den besten Schnappschuss zu fotografieren. Genieße lieber die Zeit und die besonderen Momente der Hochzeit. Die Fotos wirst du im Nachhinein ohnehin vom Brautpaar erhalten und der Fotograf freut sich, wenn er dich nicht aus jedem Bild weg-photoshoppen muss.

Der Erste beim Buffet sein

Es ist schon klar, dass das Buffet von jemandem eröffnet werden muss. Aber lass’ es doch vielleicht das Brautpaar sein. Selbiges gilt für die Bar. Glaube mir, es wird von allem genug für jeden geben.

Beitragsbild: Picasso Weddings

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2 Kommentare

  1. Super Beitrag! Gibt es vielleicht Tipps wie man mit dem Thema “keine Handyfotos bei der Trauung” umgeht? Wie gibt man den Gästen freundlich bescheid, dass das Brautpaar dies nicht will? Gleich mit der Einladung, ein nettes Schild bei der Kirche bzw. Standesamt,..?

    1. Es freut mich zu hören, dass dir der Beitrag gefallen hat, Martin.
      Ich würde auf jeden Fall ein Schild beim Eingang aufstellen, in dem darauf hingewiesen wird die Handies abzuschalten bzw zumindest den Ton abzudrehen (Fotos gibt es ja ohnehin vom Profi-Fotografen für alle). Ihr könntet auch einen Behälter (Korb oder Box) aufstellen, wo jeder sein Handy abgibt, wenn ihr meint, dass eure Gäste sich sonst nicht daran halten würden. Jemand sollte sie gut verwahren. Nach der Trauung gibt es die Handies natürlich wieder zurück. Alles Liebe, Paula

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